Dass jeder die Welt auf ganz eigene Welt sieht und wahrnimmt, war mir schon vor der Reise klar. Dir vielleicht auch. Dennoch oder eher gerade deswegen möchte ich in diesem Artikel meine ganz eigene Erfahrung mit dieser Insel bzw. dieser Stadt mit dir teilen. Sie ist sicher nicht nur das, was du sonst so über Georgetown und Penang hörst oder liest. Zur Unterstützung deiner Fantasie wartet am Ende eine Galerie auf dich!
Eine diverse Stadt mit Geschichte
Zuerst einmal fällt mir auf, dass viele Gebäude nicht asiatisch, sondern eher europäisch angehaucht sind. Auch manche Kirchen finden sich hier. Diese Insel wurde ganz klar damals kolonialisiert. Ich finde das gemischte Stadtbild, das dadurch entsteht, wirklich ansprechend und könnte tagelang die Straßen und Gassen entdecken gehen. Ich besuchte einen wunderschönen chinesisch-buddhistischen Tempel, der über 100 Jahre alt ist, und auch die älteste Moschee der Stadt, die mich aber nur von außen beeindruckte. Im Gegensatz zu diesen kulturellen Erbstücken stehen dann riesige Malls mit unendlich vielen Geschäften, in denen eine ganze Etage nur fürs Essen und Trinken gedacht ist. Und damit komme ich zum nächsten Punkt.

Essen, so weit ein Auge reicht…
…das zweite schaute ja ständig durch meinen Kamerasucher.
Also, ich konnte nicht mal in einer Straße die Restaurants zählen. Es gibt einfach tausende kleine und große Essensmöglichkeiten, Street Food an jeder Ecke, Cafés mal mehr, mal weniger hip, und auch Burger und Pommes gibt es natürlich (habe ich bisher nicht gegessen). Wie in ganz Malaysia gibt es auch in Georgetown immer eine Dreieinigkeit zwischen chinesischen, indischen und malaysischen Gerichten. Ich probierte zum Beispiel dreieckige, frittierte Teigtaschen, gefüllt mit Kartoffeln und Hähnchen, von einem indischen Stand, eine Suppe in einem chinesischen Restaurant, das nur morgens geöffnet hatte, und Nasi Goreng von einem vegetarischen Stand. Es schmeckte alles super gut. Mir fiel aber auf, dass ich nicht unbedingt Neues ausprobierte. Das möchte ich demnächst nochmal bewusst angehen.
Street Art – wieder ein Fail!
Ich war bereits das zweite Mal in Penang, damals mit meinem Bruder. Und ich muss sagen, dass ich auch dieses Mal keins der extrem bekannten Street Art Motive entdecken konnte. Immerhin sah ich ab und zu solche Metallkonstruktionen, die wie Comics an einer Wand angebracht waren und einen kurzen Einblick gaben in die Geschichte der Insel.
Ich verstehe jedoch nicht, wieso ich an diesen eigentlich offensichtlichen Stellen nicht vorbeigekommen bin. Aber schlimm finde ich es nicht. Dafür fand ich so viele andere Ecken, zum Beispiel einen Shop von einem lokalen Foto-Künstler, eine Art Little India und einfach eine Menge kleine Gassen, in die das tägliche Leben der Stadt nicht schwappte.

So etwas macht mir deutlich, dass das Leben mir schon sagt, was ich sehen und finden soll. Dass die Street Art, die all die Menschen anzieht, mich eher abstößt und woanders hinlenkt. Danke, Leben!
Selfies und Knochenbrecher
Nicht zu vergessen, sind die Menschen, die ich hier traf. Es waren nicht viele, da ich hier eher weniger Lust auf Gesellschaft hatte. Ich freute mich über nette Gespräche mit Einheimischen, den anderen Reisenden blieb ich aber erstmal fern.
So winkte mich eine Gruppe Inder zu sich an den Tisch, als ich mit meiner Kamera an ihnen vorbeilief. Sie wollten, dass ich Selfies mit ihnen mache. Natürlich gab es auch ein paar Porträts, die sie von mir über Instagram bekamen. Auch einen indischen Jungen fotografierte ich in seinem Gewand.

Ein eher weniger schönes Erlebnis war meine Fußmassage, für die ich rund 12 Euro bezahlte. Es ist immer ein Glücksspiel, ob ich eine gute Massage finde oder nicht. Jedenfalls ging meine Masseuse mitten in der Behandlung ans Telefon, nach einer halben Stunde hatte sie Feierabend, sodass ich den dicken Rezeptionisten bekam, der so doll auf meinem Fuß aufdrückte, dass ich dachte, er wolle ihn mir brechen. Außerdem stöhnte er regelmäßig, entweder weil es ihm zu anstrengend war oder weil er einfach keine Lust darauf hatte. Ich merkte, dass er keine Ahnung von dem Ganzen hatte und war froh, wenigstens die Hälfte der Zeit eine einigermaßen angenehme Massage bekommen zu haben.
Insgesamt waren die meisten Menschen sehr zuvorkommend, echt lieb und stets hilfreich. Hier muss man sich nicht scheuen, mal irgendwen um Rat zu fragen.
Weitere Aussichten
Nun, diesen Artikel schreibe ich auf dem International Airport Penang, was bedeutet, dass ich auf dem Weg bin. Es geht für mich nach Langkawi Island. Dort war ich bisher noch nicht und bin sehr gespannt, was mich erwartet. Ich bleibe dort sicher mehr als eine Woche. Je nachdem, wie es mir gefällt. Vielleicht treffe ich ja ein paar interessante Menschen. Und auf Maps habe ich bereits Fledermaushöhlen und tolle Wasserfälle entdeckt. Ich bin gespannt, du auch?
Übrigens fragt hier keiner nach einem Corona-Test, auch wenn die Hinweise in den Mails immer wieder vorkommen. Durch den digitalen Check-In habe ich sogar bis zum On-Boarding keine Mitarbeiter der Fluglinie angetroffen.
Sehr schön zu lesen und interessante schöne Fotos. Die Stadt wirkt für mich mit der vielen Reklame aber zu wuselig. Ich mag ja mittlerweile eher die ruhigen Orte, kleine urige Dörfer oder Sonne, Strand und Meer. Deshalb freue ich mich schon sehr auf deine nächsten Fotos. Schöne Erlebnisse wünsche ich dir 🥰😍🌸🙏🌺🙏 Hab weiterhin eine schöne Reise
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Eine Reise der Sinne. Deine Bilder erst einmal sind absolut fantastisch und Wiederspiegeln deine Sicht und den Enthusiasmus! Für mich ist jedes Bild eine Werbetafel, von tropischen Großpflanzen die hier nur teuer in Baumärkten angeboten werden, bis hin zur Straße der tausend Reklamen. Eindrücke über Eindrücke, ein Kopfschwenk und wieder was Neues.
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Ja, es sind echt viele Eindrücke. Irgendwie muss man diese ja wieder ausdrücken. Dafür all die Fotos und meine Worte, die ich versuche so passend wie möglich zu wählen.
Liebe Grüße ins kalte Cottbus!
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