Ein Monat in einer anderen Welt

Was soll ich sagen, die ersten 31 Tage im Ausland sind um und ich kann mir für den derzeitigen Winter keinen besseren Ort vorstellen als Südostasien, einen Mix aus bereits bekannten Orten und neuen Gegenden. In Deutschland liegt überall Schnee, während ich in Badehose meine Trauerreden schreibe. Mit den derzeitigen Gaspreisen möchte ich mir nicht ausmalen, wie viel Geld ich „verheizen“ würde, wäre ich jetzt in Cottbus. Da gebe ich das Geld lieber für eine Massage aus. Aber nun zu der Frage: Was waren meine Highlights? Hier eine kurze Abfolge im Schnelldurchlauf:

Malaysia

In Kuala Lumpur ankommen, eine der beeindruckendsten Städte, in denen ich jemals war. Endlich wieder all die Dinge essen, die es in Deutschland nicht gibt. Wieder Englisch reden, erstmal wieder reinkommen. Schwitzen die ganze Zeit und sich auf die Klimaanlage freuen, ob im Hotel, den S-Bahnen oder einem schockgefrosteten 7-11-Supermarkt. Indisches, chinesisches und malaysisches Essen an jeder Ecke bestellen, einfach weil es so dermaßen lecker und günstig ist. Genauso die frischen Fruchtshakes genießen. Altbekannte Orte besuchen, auf neue Orte stoßen. 

Deshalb wieder nach Georgetown auf Penang, was ich bereits kannte. Es trotzdem echt genial finden, wieder dort zu sein. Für ein chinesisches Straßenrestaurant ein Video produzieren. Bald darauf nach Langkawi übersiedeln. Nicht wissend, was mich dort erwartet. Aber endlich wieder auf dem Motorroller und es bleiben keine offenen Fragen. Nur noch ein Wort: FREIHEIT! 

Mit Giom die Insel erkunden, am Wasserfall wilden Affen begegnen, den Park der Legenden durchstreifen und mich selbst mit meinen Fotos beeindrucken. Das erste Mal so richtig geflasht sein von den Tieren, die ich auf Fotos einfing. Eine Jetski-Tour erleben und die kargen, schroffen Kalksandsteinklippen, vollbehangen mit Dschungelpflanzen, bestaunen. Ein unvergessliches Erlebnis fürs Leben! Spüren, wie glücklich ich sein kann. Darüber noch glücklicher sein!

Jeden Tag gebratenen Reis essen, überall wilden Affen über den Weg laufen, königlich gleitende Adler am Himmel schweben sehen, an einem Wasserfall entspannen oder am Hauptstrand Baseball spielen, genauso wie abends am Strand die Feuershow genießen oder mit einer Gruppe Nepalesen zu traditioneller Musik tanzen. Lio – eine wunderbare Frau kennenlernen. Zu jederzeit die übersprudelnde Gastfreundschaft der Locals aufsaugen wie ein Schwamm. Spontan entscheiden, nach Koh Lipe in Thailand zu reisen.

Aber auch merken, dass so viel teures Fotoequipment im Rucksack manchmal Angst macht. Mich fragen, ob es überhaupt sinnvoll war, das alles mitzunehmen. Wieder lernen, dem Leben zu vertrauen, dass es Gutes für mich bereithält. 

Thailand – Koh Lipe

In Koh Lipe dem Strom der Touristenmassen bestmöglich ausweichen, Erledigungen wie Kontaktlinsen, Sonnenbrille und Sonnencreme nachgehen. Durcheinander sein und die teure Kamera in der Apotheke liegen lassen, in Windeseile zurückrennen, weil mir endlich eingefallen ist, was ich vorhin noch in der Hand hatte. Wieder mal begeistert von einer Feuershow sein und den bisher schönsten Sonnenuntergang auf Fotos festhalten.

Der Sonnenuntergang auf Koh Lipe, mit Fischerboot geankert

Einen Schnorchelausflug mitmachen und wieder eins werden mit dem Element Wasser. Blöderweise das Handy für Unterwasseraufnahmen nutzen, wonach es erstmal noch funktioniert. Sich zweimal mit Sonnencreme einschmieren und trotzdem den Sonnenbrand des Todes bekommen. Einfach einen Tag im Hotel verlängern, Fotos von Tätowierern machen, den ersten legalen Joint in Thailand rauchen. Bei einem heftigen Gewitter unter einem trockenen Dach eines supernetten Menschen unterkommen und ohne Geld in den Taschen eine Flasche Wasser bekommen. Endlich wieder thailändische Spezialitäten genießen und noch mehr Fruchtshakes trinken. Mich dazu entscheiden, endlich nach Koh Kood zu reisen und den Touristenmassen zu entkommen.

Thailand – Einmal durchs ganze Land

Erkennen, dass in Thailand jeder hilft, auch wenn der Bus mal die Fähre nicht mehr erreicht. Dann ist man halt einen Tag später da. Einziger Ausländer auf einem Night Market sein und sich kaum verständigen können – unbezahlbar geniales Erlebnis!!! Einen 500 Jahre alten Tempel in einer Höhle erforschen, im Urwald alles vollschwitzen, einfach ziellos durch verrußte Straßen entlanglaufen und nach einem Café Ausschau halten, plötzliche Regenschauer unterm Dach ausharren und sich freuen wie ein kleines Kind.

Der Fußabdruck Buddhas mit Symbolen des Glücks

Im Nachtzug nach Bangkok die verrückteste Zugfahrt meines Lebens erleben. Merken, dass die Türen der Waggons während der Fahrt offenbleiben. Versuchen, auf ruckeligen 60 Zentimetern die Augen zuzumachen. Merken, dass mein Handy nicht mehr richtig funktioniert. Wahrnehmen, dass mich diese Tatsache ängstigt und Sorgen bereitet, bis ich mich beruhige und sehe, dass es einen Weg geben wird.

In Bangkok aussteigen und eine komplett andere Welt betreten, eine stinkende, hoffnungslose Welt voller Armut. Am selben Tag in Bangkok durch eine Welt des Reichtums laufen, in der plötzlich Weihnachten gefeiert wird. Auf dem Rücksitz einen Scooters durch den dichten Verkehr Bangkoks schlängeln. Für so ein adrenalinreiches Abenteuer nur 2 Euro bezahlen. Für 180 Euro den Bildschirm meines Handys wechseln lassen. Extrem dankbar sein, dass es wieder geht. Ohne vorherige Reservierung in ein Hostel einchecken, das mich 4 Euro pro Nacht kostet.

Am nächsten Morgen um 4 Uhr aufstehen und mit Minivan und rund 100 km/h über buckelige Schnellstraßen hüpfen. Unbeschadet und glücklich auf Koh Kood ankommen, meiner zweiten Heimat. Jah wiedersehen. Ankommen.

Thailand – Koh Kood

Geschockt sein von den Auswirkungen von Covid – so manche geschlossene Restaurants und eine geringe Anzahl an Besuchern. Langsam den Flair der Insel in mir aufnehmen. Mit Laptop am Strandresort sitzen mit Ausblick auf türkis glitzerndes Wasser. Beim Bauen einer Bar helfen, mit der 8-jährigen Indi im Wasserfall tauchen, unendliches Glück in mir spüren. Ständig frische Früchte und Essen bekommen, bestes Essen genießen. In Badehose Trauerreden schreiben, als wäre es das Normalste der Welt. 

Die Krabbe war faustgroß und hatte absolut keine Lust sich zu bewegen. Glück für mich!

Die erste schwarze, giftige Schlange sehen, die Chance auf einen längeren Aufenthalt auf dieser Insel riechen. Von der Menge an Müll geschockt sein. Deshalb die Galerie der Schande veröffentlicht. Wieder mal Müll sammeln. Einsiedlerkrebse und Krabben fotografieren, sich auf dem Salzwasser treiben lassen. Die erste richtig gute Thai-Massage genießen. Wieder mit Rosso kuscheln. Verstehen, wie entspannt das Leben auch sein kann. Umgeben sein von Menschen, die die Welt genauso sehen. Wieder mit Workout anfangen und so heftig schwitzen, wie es in Deutschland gar nicht möglich ist. Wieder ein bisschen Thai lernen. Wieder neben Thais sitzen und kein Wort verstehen. Neue Menschen kennenlernen, neue Ecken der Insel erkunden. Verstehen, dass das nicht Reisen, sondern Leben ist. Beeindruckt sein von Lucky, der schwarzen Katze mit Halsband, die vom Festland mitgebracht wurde und hier einfach ihr glücklichstes Leben lebt. Ebenso fasziniert sein von dem Urwald, von den wunderhübschen Pflanzen, die in Deutschland ein Vermögen kosten.

Und damit wünsche ich euch in Deutschland ein wenig mehr Wärme!

Wenn dir die Zusammenfassung gefallen hat, mache ich das gern beim nächsten Monat genauso. Am besten einfach ein Like dafür dalassen. Ich bleibe erstmal noch ein paar Wochen in Koh Kood, plane ein paar Ausflüge und Aktivitäten und schreibe weiterhin meine Jobs. Vielleicht ergibt sich eine Zusammenarbeit mit einem anderen Blog. Ich bin offen für alles, was sich mir eröffnet. Let’s go!!

2 Gedanken zu “Ein Monat in einer anderen Welt

  1. Oh ja. Mehr Fotos. Von den Tieren und Pflanzen und Jah und ihr Restaurant.
    Ganz ganz tolle Zusammenfassung. 👍👍👍👍👍
    Viel Freude beim Leben ❤️❤️❤️

    Like

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